Über die Studie
LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität
Laut der ersten LEO-Studie aus dem Jahr 2011 haben 7,5 Millionen Erwachsene in Deutschland (teilweise gravierende) Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Leo 2018 – Leben mit geringer Literalität wird als Follow-Up-Studie die Ergebnisse fortschreiben und stärker differenzieren. Dabei steht die Frage im Zentrum, in welchen Lebensbereichen geringe Literalität besonders stark Teilhabemöglichkeiten beeinträchtigt.
Die Studie basiert auf der bevölkerungsrepräsentativen deutschlandweiten Erfassung der Lese- und Schreibkompetenz von Erwachsenen auf Basis eines Literalitätsassessments (n=7.192). Neben diesem Assessment werden soziodemographische und weitere Hintergrundinformationen erfasst. Zu mehreren Domänen von Grundkompetenzen werden differenzierte Informationen zu literalen Praktiken und Kompetenzen erhoben. Dazu gehören u.a. die Bereiche Digitale Medien, Gesundheit, Finanzen und Politik.
Ziel der Studie ist die erneute Erfassung der Lese- und Schreibkompetenz von deutsch sprechenden Erwachsenen im Alter von 18 bis 64 Jahren, ein Trendvergleich zur Vorgängerstudie und die Verlinkung der in LEO 2018 eingesetzten Literalitätsskala mit der international verwendeten PIAAC-Skala zur Lesekompetenz. Die Untersuchung literaler Praktiken ermöglicht die präzisere Beschreibung von Teilhabe und Nicht-Teilhabe in verschiedenen Lebensbereichen und verankert die Studie im Kontext der internationalen Diskussion um Kompetenznutzung und literale Praktiken.
Das Projekt wurde durch das BMBF im Rahmen der Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung gefördert.
LEO Transfer
Nach erfolgreichem Abschluss der LEO Studie 2018 startete im Juni 2020 das Anschlussprojekt LEO Transfer. LEO Transfer verfolgt das Ziel, den Datensatz von LEO 2018 für Sekundärnutzung zur Verfügung zu stellen und in einer weiteren umfangreichen Publikation bislang nur am Rande untersuchte Teilfragen ausführlich zu erörtern.
Der Datensatz wird im Frühjahr 2021 beim Verbund Forschungsdaten Bildung (https://www.forschungsdaten-bildung.de/) zur Verfügung gestellt. Er liegt dann als Public Use File und als umfangreicherer Scientific Use File vor. Eine ausführliche Dokumentation wird die Nutzung des Datenbestandes erläutern. Darüber hinaus werden Konzepte für die Schulung interessierter Nutzer*innen in digitaler und Präsenzform entwickelt.
Die Publikation wird im Rahmen der Edition ZfE erfolgen. Die Edition ist eine Sonderreihe der Zeitschrift für Erziehungswissenschaft (ZfE). An der Publikation werden die Mehrzahl der Beiratsmitglieder sowie weitere Expert*innen der Uni Hamburg (Sozialökonomie) beteiligt sein. Der Band wird von Anke Grotlüschen, Heike Solga und Klaus Buddeberg herausgegeben und wird bisher nicht bearbeitete Fragestellungen auf Basis des LEO Datensatzes publizieren. Das Erscheinen des Bandes ist für die zweite Jahreshälfte 2022 geplant.
Das Projekt wurde durch das BMBF im Rahmen der Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung gefördert.